„Schienenersatz verkehrt“
Seit 06. Juli 2025 gibt es nun den neuen, von der Politik
vielbejubelten Autobus Kurs 561 von Gornja Radgona nach Bad Radkersburg. Nachdem
bereits 1993 ein erster, lokaler Zubringerbus in Bad Radkersburg kläglich
gescheitert ist, wurde nun auch das zweite Bad Radkersburger Zubringer-Busprojekt
mangels Erfolges und mit hohem Defizit eingestellt. Letztlich hat man dieses
wenig genutzte Bus Projekt dem steirischen Verkehrsverbund „umgehängt“ und
lässt die nun die Allgemeinheit für diese „Bürgermeister Idee“ bezahlen. Weiters hofft man seitens der Radkersburger
Stadtregierung, dass man mit diesem grenzüberschreitenden Autobus vielleicht
das Bahn Lückenschluss Thema in Bad Radkersburg endlich ad acta legen kann.
Stattdessen setzt man der Bevölkerung den „Floh ins Ohr“, dass dieser Bus quasi
eine Vorleistung zu diesem Bahnlückenschluss sei – von einem ein
Schienenersatzverkehr ist die Rede.
Doch wer soll mit diesem Bus
fahren?
Die ersten, Fleißigen, die morgens aufstehen sind die
Pendler. Aber egal ob Sie in Ljutomer, Krizevci, Radenci, Gornja Radgona oder
Bad Radkersburg aufstehen, der neue Bus ist für all diese Leute unbrauchbar, da
die Pendlerzüge der Radkersburger Bahn bis zum Zug 6308 (Bad Radkersburg
Abfahrt 08:01) überhaupt nicht angefahren werden. Der allererste Zubringerbus
startet in Gornja Radgona um 07:40 Uhr, also viel zu spät, um für irgendeinen
Pendler eine Alternative darzustellen (Leibnitz an 08:57 und Graz überhaupt
erst 09:22 Uhr) Somit vollkommen wertlos!
Etwas
besser sieht es da für die Schüler aus, wenigstens sie können einen von
11 Autobus Verbindungen nutzen und sind knapp vor Unterrichtsbeginn in Bad Radkersburg.
Kein Glück aber haben die vielen untersteirischen Schüler, die in Mureck zur
Schule gehen möchten. Für sie kommt diese erste Busverbindung aus Slowenien
viel zu spät. Sie müssen weiterhin über Spielfeld-Straß anreisen, wo alle Öffi
Verbindungen viel früher starten und auch rechtzeitig in Mureck ankommen. Zum
Wochenende, wenn unsere Studenten heimkommen, fährt der Bus nicht womit sie,
und auch unsere Gäste und Ausflügler kein Zielpublikum darstellen und den Bus
nicht nutzen können.
Korrekturen notwendig
Viel
zu spät also beginnt der Kurs 561 von Gornja Radgona nach Bad Radkersburg mit
seinen Fahrten. Es ist zu befürchten, dass der Luftaustausch zwischen Gornja
Radgona und Bad Radkersburg die größere Rolle spielen wird als der Personentransport,
da tagsüber das Fahrgastaufkommen mangels geeigneter Fahrgäste bescheiden
ausfallen wird. Von der versprochenen Anbindung der Umgebungsdörfer, weiß man
nun auch nichts mehr, womit auch der Großteil der einheimischen Bevölkerung von
diesem Busprojekt ausgeschlossen wurde. Die Radtouristen können dafür die Wartekojen
des nicht mehr verkehrenden Citybusses als Unterstand bei Schlechtwetter nützen.
Da aufgrund mehrerer politischer Fehlentscheidungen der letzten Jahre die
Zweitwohnsitzbevölkerung mit ihren Anlegerwohnungen die einheimische
Bevölkerung massiv zurückdrängt, und auch aufgrund der infrastrukturellen
Ausdünung unserer „Stadtreste“ ist auch für die letzten verbliebenen
Radkersburger der Bus 561 nicht wirklich brauchbar.
Alternative zum Bahn-Lückenschluss
Projekt?
Wir
können es also drehen und wenden, wie wir wollen, ohne den Bahnlückenschluss
zwischen Bad Radkersburg und Gornja Radgona werden wir weiterhin massiv an
Bedeutung verlieren. Es droht uns ein Dasein wie etwa in Pörtschach, Felden
oder Kitzbühel als überteuerte Touristenhochburg. Daher: Mit nur 2,65 Kilometer
neuem Bahngleis, bezahlt von der Europäischen Union könnten wir unseren Einflussbereich
und unsere Lebensqualität um ein Vielfaches erhöhen, echten und nachhaltigen
Zuzug fördern und dabei wichtige Impulse für den Umweltschutz setzen. Es wird
Zeit für eine neue, visionärere Politik in Bad Radkersburg. |